für Meereskunde
Dieses Jahr von uns zur EGU
13. Mai 2022, von Iuliia Polkova

Foto: Iuliia Polkova/Wortwolken
Die EGU General Assembly ist Europas größte jährliche geowissenschaftliche Konferenz. 2022 findet sie erstmals seit Beginn der Pandemie wieder in Präsenz statt. Und hier ist eine kurze Zusammenfassung dessen, was wir dieses Jahr aus dem Institut präsentieren.
Wir werden auf der EGU 2022 eine Vielzahl von Themen vorstellen, von Experimenten mit einem Windwellentank, über die Modellierung der organischen Substanz in der Elbmündung, die Vorhersage der Sturmaktivität in der Deutschen Bucht bis hin dazu, wie der Indische Ozean das Atlantikwasser antreibt. Unsere Wissenschaftler untersuchen Prozesse, die es ermöglichen, das Klima von Jahreszeiten bis zu Jahrzehnten im Voraus vorherzusagen. Das Thema, das viele von uns immer wieder bewegt und fasziniert, ist, wie Ozeane miteinander „kommunizieren“. Beispielsweise kann der Indische Ozean so weit reichen, dass er die Ozeanzirkulation im Nordatlantik verändert. Willst du Spaß haben und sehen, was sonst noch die Zirkulation des Atlantiks ins Wanken bringt? Spiele in einem Klimamodell mit Temperaturen im Indischen Ozean. Eine der vorhersagbaren und gleichzeitig herausfordernden Regionen ist der Nordatlantik. Auf der einen Seite sollte die Meeresströmung, die warmes Wasser zum Pol bringt und kaltes Wasser vom Pol transportiert, vorhersagbar sein. Auf der anderen Seite passieren im Nordatlantik noch viel mehr Dinge als nur dieser Wassertransport und lenken den Atlantik davon ab, gut vorhersehbar zu sein. Manchmal muss er einfach mit seinem Kumpel – dem Indischen Ozean – über sein stressiges Leben plaudern. Aber der Pazifik plaudert ja auch gerne. Sie kommunizieren also über den interplanetaren Betreiber „Rossby Waves“, der das Netzwerk auch unter Wasser bereitstellt. Nicht zu vergessen seine Interaktionen mit dem nahen Nachbarn – der Arktis, die stark mit der globalen Erwärmung zu kämpfen hat. Und in Zukunft wird der Atlantik noch stärker damit beschäftigt sein, auf äußere Einflüsse wie CO2-Emissionen zu reagieren. Daher müssen wir auch lernen, wie CO2 in den Ozean gelangt. Pfuff… Viel Ablenkung für den Atlantik. Kein Wunder, dass wir Schwierigkeiten haben, ihn vorherzusagen. Die Begrünung Grönlands ist nicht wirklich in Sicht. Und auch hier ist der Atlantik schuld. Der Atlantik hält uns alle gerne auf Trab. Natürlich ist er sehr wichtig für unser Klima. Übrigens war er nicht immer so unberechenbar. Manchmal war er sogar ziemlich vernünftig. Vielleicht können wir das in Zukunft sogar analog nutzen, wenn wir sehen, dass er wieder in seine vorhersehbare Phase kommt. Wir beobachten ihn aufmerksam, wir wollen alles über ihn lückenlos von Tagen bis Jahrhunderten wissen, wir wollen all unsere Beobachtungen und unser Wissen optimal nutzen, um seine nächsten Züge vorherzusagen. Gute Nachrichten! Wir haben gerade gelernt, dass die Wahrscheinlichkeit von Sturmaktivitäten tatsächlich vorhersagbar sein kann. Schritt für Schritt lernen wir ihn besser kennen.
About the author
Dr. Iuliia Polkova ist eine Klimaforscherin mit großem Interesse daran, Klimavorhersagen für die Gesellschaft nutzbar zu machen.