Geschichte des Instituts
Geschichte des Instituts für Meereskunde
Das Institut für Meereskunde (IfM) wurde 1956 mit der Ernennung von Walter Hansen zum Universitätsprofessor und Direktor des Instituts gegründet. Der Schwerpunkt der Forschung am Institut lag zunächst in der Entwicklung und Verbesserung von physikalischen Zirkulationsmodellen des Ozeans auf regionalen und globalen Skalen. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Ozean- und Klimaforschung im Hamburger Raum durch die Einrichtung des Sonderforschungsbereichs (SFB-94) „Impuls-, Energie-, und Stofftransport im System Ozean/Atmosphäre“ (Laufzeit 1970 bis 1985) und die Gründung des Max-Planck Institutes für Meteorologie im Jahre 1975 gestärkt, wodurch der Ausbau des IfM begünstigt wurde. Die experimentelle Forschung am IfM wurde im Jahre 1982 entscheidend ausgebaut durch die Indienststellung, Betreuung und Nutzung des Forschungsschiffes FS Valdivia, und durch die Einrichtung der „Leitstelle Meteor“ (später Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe) am IfM mit der Indienststellung der FS Meteor und später der FS Sonne. In den 1980er Jahren wurden am IfM die Arbeitsgruppen „Fernerkundung“, „Theoretische Ozeanographie“, „Experimentelle Ozeanographie“, „Regionale Ozeanographie“ und die „Ökosystemmodellierung“ etabliert und mehrere neue Professuren für die jeweiligen Forschungsbereiche eingerichtet.
Nachdem das stetig wachsende IfM über die Jahre mehrere Standorte in den Hamburger Stadtteilen Harvestehude und Eimsbüttel bezogen hatte, ist das IfM mit der Gründung des „Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften“ (ZMAW) im Jahre 2003 zusammen mit dem Max-Planck Institut für Meteorologie in das Gebäude der Bundesstraße 53 in direkter Nachbarschaft zum Geomatikum gezogen. Mit dem ZMAW war auch das Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) und das GKSS-Forschungszentrum Geesthacht (heute hereon) assoziiert. Im Jahr 2011 wurde das ZMAW in das Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) überführt, das damit auch die Leitung des Exzellenzclusters CliSAP übernommen hat. In diesem Zusammenhang nahmen am IfM auch zwei weitere neue Professuren und Arbeitsgruppen mit den Forschungsschwerpunkten Klimamodellierung und Meereis ihre Arbeit auf.
Geschichte der Lehre der physikalischen Ozeanographie an der Universität Hamburg
Lehre zum Thema Meereskunde und Ozeanographie an der Universität Hamburg gab es bereits vor der Gründung des IfM: Die erste Vorlesung zur „Physischen Meereskunde“ wurde im ersten Semesters der Universität Hamburg in 1919 gehalten. Zehn Jahre später wurde Meereskunde als Prüfungsfach zugelassen und nach der Gründung des IfM mit der Ernennung von Walter Hansen zum Professor und Direktor des Instituts wurde auch der Diplomstudiengang „Ozeanographie“ an der Universität Hamburg eingerichtet.
Bis Mitte der 70er Jahre wurde das Lehrangebot auf circa 20 Veranstaltungen ausgebaut, die sowohl aus Vorlesungen aus dem IfM als auch von Vorlesungen von Personen aus anderen Hamburger Einrichtungen bestand, z.B. vom Deutschen Hydrographischen Institut, der Bundesanstalt für Wasserbau, dem Institut für Schiffbau und auch der Forschungsanstalt für Wasserschall und Geophysik in Kiel. Die Reform der Diplomprüfungsordnung zu Beginn der 1980er Jahre ermöglichte mehr Durchlässigkeit zwischen den Fächern Physik, Meteorologie, Ozeanographie und Geophysik, so dass es möglich wurde, mit einem Vordiplom in Physik, Meteorologie oder Geophysik ohne Auflagen in das Hauptstudium der Ozeanographie zu wechseln. Im Rahmen des Bologna-Prozess wurde 2006 der Bachelorstudiengang „Geophysik/Ozeanographie“ gemeinsam mit dem Institut für Geophysik und 2007 der IfM-eigene Masterstudiengang „Physikalische Ozeanographie“ eingeführt, der dann im Wintersemester 2017/2018 durch den sehr gut angenommenen - nun offiziell englischsprachigen - Masterstudiengang „Ocean and Climate Physics“ ersetzt wurde.