FLEPVAR - Flemish Pass Variability
Working group Experimental Oceanography
Flemish Pass Variability - Transporte und Variabilität verursachende Prozesse in der Flämischen Passage am westlichen Rand des subpolaren Nordatlantiks
Das in der Labradorsee gebildete Labradorseewasser (LSW) trägt als leichteste Komponente zum Nordatlantischen Tiefenwasser (NADW) bei, einem Konglomerat von Wassermassen, die den kalten Rückstrom der atlantischen meridionalen Umwälzbewegung (MOC) bilden. Das NADW spielt daher nicht nur lokal im Nordatlantik eine Rolle für die Zirkulation, sondern konnte in Modellstudien auch mit weitreichender Klimavariabilität in Zusammenhang gebracht werden, da diese durch Änderungen in der MOC-Stärke moduliert wird. Schwankungen in der LSW-Bildungsrate sind hierbei wirksame Faktoren. Die Ausbreitung nach Süden für neugebildetes LSW erfolgt hauptsächlich mit dem tiefen westlichen Randstrom (DWBC). Topographische Barrieren am Südausgang der Labradorsee teilen den DWBC in einen oberen Teil auf, der LSW durch die Flämische Passage (Schwellentiefe ~1200m) transportiert, sowie in einen Zweig, der alle NADW-Komponenten entlang des Kontinentalabhanges um die Flämische Kappe herum führt.
Die wichtigsten Ziele des von der DFG geförderten Projekts sind die Quantifizierung der Tiefenwassertransporte durch die Flämische Passage sowie die Untersuchung der Transportvariabilität verursachenden Mechanismen. Der Schwerpunkt des Projekts liegt dabei auf den folgenden Fragen: Wie groß ist der Tiefenwasserexport und seine Schwankungen in der Flämischen Passage? Welche Prozesse treiben diese Schwankungen an und regulieren sie? Welche Relevanz hat der Tiefenwasserexport in der Passage für die MOC, besonders im Vergleich zum tiefen Randstrom-Pfad? Sind die beiden Tiefenwasser-Exportpfade (Flämische Passage vs. DWBC-Route östlich der Flämischen Kappe) gekoppelt? Welche Prozesse steuern den Einstrom von Tiefenwasser in die Flämische Passage?
Um diese Fragestellungen zu bearbeiten werden zum einen in-situ Messungen (Verankerungen und Schiffsreisen) durchgeführt und ausgewertet, wie auch zum anderen Modelldaten analysiert. Die Modellstudien basieren auf dem MITgcm Modell, das an der Universität Hamburg betrieben wird (Fiona-Link!!). Das Beobachtungsprogramm wird in Kooperation mit der Universität Bremen durchgeführt, da das Projekt FLEPVAR ein gemeinsames Projekt der beiden Universitäten Hamburg und Bremen ist.
Kertin Jochumsen, Eirini Varotsou
- Duration: 2013-2016
- Sponsor: DFG, JO 809/2-1