für Meereskunde
Meereis
Die Polarregionen werden oft als Frühwarnsystem für globale Klimaänderungen bezeichnet. Klimamodelle zeigen, dass Änderungen besonders in den hohen Breiten sichtbar sind. Dies ist auch tatsächlich der Fall, was Satellitenbeobachtungen des arktischen Meereises belegen. Das Meereis ist aber nicht nur ein Indikator für Klimaänderungen, sondern auch eine wichtige Komponente im Klima- bzw. Erdsystem.
Zwischen Ozean und Atmosphäre werden Wärme, Feuchte und Impuls ausgetauscht. Eine geschlossene Meereisdecke wirkt thermisch isolierend und sorgt so für eine kalte polare Atmosphäre. Das hohe Reflektionsvermögen der schneebedeckten Meereisfläche ist von Bedeutung für die globale Strahlungsbilanz. Die polare Meereisdecke ist im stetigen Wandel. Das Auftreten von Schmelztümpeln verändert das Reflektionsvermögen und somit die Strahlungsbilanz. Durch die Bewegung des Eises enstehen ständig Rinnen (rissartige Öffnungen), die wiederum die Wechselwirkung zwischen Ozean und Atmosphäre beeinflussen.
Nur mit Hilfe von Satellitenbeobachtungen lässt sich der Zustand des Meereises flächendeckend erfassen. Ein Schwerpunkt der Arbeiten am Institut für Meereskunde besteht darin, Satellitendaten auszuwerten und neue Analysemethoden zu entwickeln. Dabei werden Parameter wie die Eisdicke, der Eisbedeckungsgrad, die Eisbewegung und die Schneeauflage ermittelt, die sowohl für die Klimaforschung aber auch für Anwendungen wie die Seeschifffahrt eine große Bedeutung haben.
Die Arbeitsgruppe "Meereis Fernerkundung"
hinten v.l.n.r.: Lars Kaleschke, Amelie Tetzlaff, Maciej Miernecki, Andreas Wernecke
vorne v.l.n.r.: Valentin Ludwig, Sophie Rüd, Xiangshan Tian-Kunze, Nina Maaß
es fehlt: Louisa Tiemann